Newsletter August 2023 "Bürgerbeteiligung vielseitig und lebendig gestalten - Neues von wer|denkt|was"

In den letzten Wochen war einiges los: Wir haben unsere Fachkonferenz und den Mängelmelder-Anwendertag am Bodensee erfolgreich durchgeführt, die jährliche und bereits sechste Auszeichnung zur „Saubermacher-Stadt“ stand an, unser erster Online-Praxistalk zur Bürgerbeteiligung fand statt. In unserem Sommer-Newsletter werfen wir darauf einen Blick und stellen Ihnen außerdem wieder spannende Beteiligungsprojekte vor. Entdecken Sie vielfältige Lösungen für eine lebendige Bürgerbeteiligung und holen Sie sich Inspirationen für Ihre Projekte!

Innenstadtdialog mit den Bürger*innen

© Stadt Griesheim

Wollen Kommunen die Aufenthaltsqualität in der Stadt oder Gemeinde steigern, braucht es den Dialog mit den Menschen. Dabei bieten sich die unterschiedlichsten digitalen und analogen Formate an. In der Stadt Griesheim, die im Rahmen des Projektes „Griesheim Innen.Drin“ Fördermittel aus dem Programm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ erhält, setzt man dabei auf eine crossmediale Ausrichtung. Es gab einen Aktionstag mit zahlreichen Mitmach-Möglichkeiten, eine erste Online-Ideensammlung und zusätzlich wurde eine „Stadtmöbel-Jury“ aus motivierten Bürger*innen formiert, die verschiedene Stellvarianten der mobilen Stadtmöbel bis 2025 begleitet.

Andere Kommunen nutzen Umfragen für die bürgernahe und attraktive Innenstadtentwicklung. Die Stadt Buchholz in der Nordheide, ebenfalls gefördert durch das Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“, hat im Juni/Juli eine Online-Befragung zur Innenstadt durchgeführt. Mehr als 1.000 Personen haben sich daran beteiligt. In Friedrichshafen fand kürzlich eine Online-Befragung zum mehrjährigen ISEK-Prozess in Kooperation mit wer|denkt|was statt. Die Online-Umfrage stellte dabei zugleich den Auftakt für ein kontinuierliches Bürgerpanel dar.

Mobilität von morgen bürgernah & alltagstauglich entwickeln

Um die Bürger*innen bei der Entwicklung von Lösungen für eine nachhaltige Mobilität, die auch alltagstauglich ist, mit einzubinden, kommen verschiedene Beteiligungsformate in Frage. Die Stadt Bad Homburg hat sich dabei für ein digitales Maßnahmenvoting entschieden. Dabei standen 50 Ideen für nachhaltige Mobilität zur öffentlichen Abstimmung und konnten priorisiert werden. Die Stadt Marburg plant die Einführung eines batteriebetriebenen Oberleitungsbusses. Auf der städtischen Beteiligungsplattform wurde dazu der vorgesehene Buslinienverlauf vorgestellt und die Bürger*innen konnten ihre Fragen zum Projekt stellen sowie Anregungen äußern.

Die Stadt Konstanz führte eine Online-Beteiligung zum Klimamobilitätsplan im Rahmen von zwei Online-Diskussionen durch: In einer Diskussion konnten die Bürger*innen vorgesehene Maßnahmen kommentieren und bewerten; in der anderen konnten sie eigene Ideen für klimafreundliche Mobilität vorschlagen.

Der Klassiker - die Umfrage - ist bei Mobilitätsthemen ebenfalls sehr beliebt. Im Bodenseekreis wurde zum Beispiel der Nahverkehr mit einer Bürgerbefragung beleuchtet. Nutzungs- und Fahrverhalten, Verbesserungswünsche und Bewertungen etwa zur Pünktlichkeit fließen nun in die Neukonzeption des Nahverkehrsplans mit ein. Reutlingen, Friedrichshafen und Wuppertal haben ebenfalls auf das Format der digitalen Umfrage gesetzt, um das Mobilitätsverhalten und die Wünsche der Menschen vor Ort abzufragen.

© pixabay.com

Mängelmelder: Transparenter Kanal für Anliegen & Hinweise

© wer denkt was GmbH

Fast 100 Kommunen setzen auf unseren Mängelmelder als individuell angepasstes Anliegenmanagement für die Verwaltung. Ganz neu mit dabei sind nun auch die Stadt Goch, deren Mängelmelder Anfang Juli an den Start ging, und die Stadt Wittlich. Wittlich hatte das System zu Beginn des Jahres zunächst öffentlich getestet - mit Erfolg, wie sich zeigt. Die Bürger*innen nutzten App und Website rege und in der Verwaltung überzeugte das Ticketmanagementsystem ebenfalls durch Effizienz und einfache Bedienung.

Einige unserer zufriedenen Mängelmelder-Kommunen konnten wir Ende Juni beim Mängelmelder-Anwendertag in Friedrichshafen vor schöner Bodenseekulisse treffen. In kleiner, aber feiner Runde gab es einen produktiven Austausch mit Anregungen für die Weiterentwicklung sowie einen Erfahrungsaustausch untereinander. Dabei konnten wir bereits unser neues Mängelmelder-Backend kurz vorstellen und den Gästen einen Vorgeschmack auf das neue Backend-Design geben.


Auszeichnung "Saubermacher-Stadt 2023"

Unsere Website und App mängelmelder.de kann deutschlandweit von den Bürger*innen genutzt werden, um ihre Kommunen auf Schäden und Mängel hinzuweisen. Wir leiten alle Bürgeranliegen an die zuständigen Kommunen weiter, die diese dann auf freiwilliger Basis bearbeiten und Rückmeldung an die Bürger*innen geben können. Um dieses freiwillige Engagement zu belohnen, küren wir bereits seit sechs Jahren einmal jährlich die „Saubermacher-Städte“ und zeichnen die Kommunen für ihren Bürgerservice und ihr Engagement für mehr Umweltschutz aus. Im Mai dieses Jahres haben wir die Auszeichnung „Saubermacher-Stadt 2023“ vorgenommen und damit folgende Städte prämiert: Stadt Bedburg, Gemeinde Rheurdt, die VG Bernkastel-Kues sowie die Stadt Heppenheim.

© Stadt Heppenheim

Lebendige Bürgerbeteiligung braucht Austausch

© wer denkt was GmbH

Ein Highlight der letzten Wochen war definitiv unsere Fachkonferenz „Mitreden, mitgestalten, mitmachen?! Kommunale Bürgerbeteiligung in der Praxis“. Dazu hatten wir am 27. Juni ins Graf-Zeppelin-Haus nach Friedrichshafen eingeladen. Die aus vielen Regionen angereisten Teilnehmer*innen und Gäste zeigten sich nicht nur begeistert von den Vorträgen, Referent*innen und Workshops. Insbesondere der Erfahrungsaustausch in Diskussionen und Pausengesprächen sowie die Möglichkeiten zum Netzwerken wurden hervorgehoben. Daher ist klar: Auch 2024 wird es eine Fachkonferenz von wer|denkt|was geben. Wenn Sie Interesse haben, Ihr Projekt oder Vorhaben dort vorzustellen, wenden Sie sich gerne an uns unter fachkonferenz@werdenktwas.de.

Digitales Angebot zum Erfahrungsaustausch & Netzwerken

Um Erfahrungsaustausch geht es auch bei unserem neuen Format, dem Online-Praxistalk. Dazu hatten wir im Mai Carolin Handschuh von der Koordinierungsstelle Bürgerbeteiligung der Stadt Griesheim eingeladen. Mit ihr und den Gästen haben wir über Herausforderungen einer Koordinierungsstelle für Bürgerbeteiligung gesprochen. Der einstündige Praxistalk bot die Gelegenheit zum Netzwerken und diente dazu Erfahrungswerte zu teilen. Auf unserem YouTube-Kanal können Sie den Talk noch einmal anschauen. Im Herbst werden wir den nächsten Online-Praxistalk durchführen und Sie rechtzeitig über Thema und Gast informieren. Für Anregungen und Themenwünsche können Sie uns gerne kontaktieren unter fortbildung@werdenktwas.de.

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